Liebe Kundinnen und Kunden,
Im sechsten Teil des Reiseberichts zu Südpolen steht ein Highlight für Naturfreunde an: Wandern im Pieniński Nationalpark. Sie lesen einen Reisebericht über eine Reise durch den Süden Polens. Südpolen hat eine Menge zu bieten. Von den geschichtsreichen Gassen, Plätzen und Palästen der einstigen Königstadt Krakau zu den höchsten Gipfeln des polnischen Tatragebirges. Wir freuen uns immer, Ihnen das Beste an Polen zu zeigen und Ihrer Reise ganz nach Ihrem Geschmack und Gustus zu entwerfen. Wir freuen uns immer, wenn wir Feedback bekommen und dieses teilen können. Dieser sehr ausführliche Reisebericht wurde von Kollegin und Kundin Simone geschrieben, die in den Süde Polens gereist ist. In den nächsten sieben Ausgaben der Reiseblog-Rubrig unsere Kunden berichten Teilen wir den Reisebericht. Begleiten Sie Simone nach Szczawnica und erkunden Sie die Tatra, das Hochgebirge im Polnisch-Slowakischen Grenzgebiet. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.
Meine Reise war noch nicht zu Ende – es geht in die Berge!
Es war naheliegend, die Zeit in Krakau mit einigen Tagen in der Umgebung zu verbinden! Ein Aufenthalt in Zakopane, ca. 110 km weit entfernt oder auch der kleinste Nationalpark Polens, Ojcowski, nur 20 km von Krakau gelegen, bieten sich dafür an.
Als ich etwas über einige Orte in der Umgebung entlang der Holzarchitekturroute las, stieß ich eher zufällig auf Szczawnica am Dunajec, fand mit der „Willa Marta“ ein passendes kleineres Hotel und entschied mich, für 4 Tage dorthin zu fahren. In dieses kleine Städtchen, gelegen nahe der polnisch-slowakischen Grenze, zwischen den Beskiden und den Pieninen in den äußeren Westkarpaten, eine Traumlage!
Gut unterwegs ohne eigenes Auto
An dieser Stelle eine Bemerkung zur Mobilität. Persönlich konnte ich mich auf meiner Reise sehr gut ohne PKW bewegen. Von Krakau ins ca. 115 km entfernte Szczawnica gibt es regelmäßige Busverbindungen vom Busbahnhof in Krakau, der sich direkt am Hauptbahnhof befindet… Und von Szcawnica selbst kommt man mit kleinen Bussen unkompliziert und sehr häufig am Tag zu verschieden anderen Orten oder Ausgangspunkten von Wanderungen. Das hat mir sehr gefallen!
Besondere Holzarchitektur im äußersten Süden Polens
Schon auf der Fahrt nach Szczawnica bemerkte ich, wie sich die Landschaft veränderte. Es wurde sehr grün, Wälder und Gebirgsausläufer kamen zum Vorschein und bereits eine ganze Weile vor der Ankunft bestimmte der Fluss Dunajec meine Blicke aus dem Bus. Szczawnica selbst ist ein Kurort, der schon lange bekannt ist für seine Heilwässer, die aus 8 verschiedenen Mineralwasserquellen kommen. An verschiedenen Plätzen im Ort kann man an öffentlich zugänglichen Trinkquellen seine Flasche füllen mit Wässern ganz unterschiedlichen Geschmacks.
Ebenfalls prägend für den Ort ist seine größtenteils gut erhaltene Holzarchitektur: Wohnhäuser, kleine Hotels, Bade- und Kureinrichtungen sowie öffentliche Gebäude sind meist sehr schön und liebevoll restauriert. Wandern, Radfahren, Rafting und Wintersport…, scheinbar unbegrenzte Möglichkeiten gibt es auch für Naturliebhaber und Aktivurlauber!
Bezaubernde Landschaften entlang des Dunajec-Flusses
Wenn man zum ersten Mal nach Szczawnica kommt, fällt sofort die Präsenz des Flusses Dunajec ins Auge! Ein Grenzfluss, der in dieser Region Polen und die Slowakei voneinander trennt bzw. miteinander verbindet. Bekannt auch die Dunajec-Schlucht, die sich über eine Länge von 8 km zwischen Szczawnica und Sromowce Nizne erstreckt. Schaut man vom Fluss aus nach oben oder auch am Ufer entlang, erheben sich mehrere Kilometer lang beeindruckende Kalksteinformationen. Es lässt sich erahnen, dass es dort sehr gut wandern lässt und so manche Anstrengung mit fantastischen Ausblicken über die Berge und hinunter auf den Fluss belohnt wird. Mich hat der Fluss sehr in seinen Bann gezogen! Entlang seiner Ufer kann man spazieren, wandern und vor allem Fahrrad fahren. Letzte bringen die Gäste entweder mit oder finden zahlreiche Gelegenheiten im Ort, sie sich in guter Qualität auszuleihen.
Der Fluss im Ort selbst führte im Juli recht wenig Wasser, es hatte auch dort seit Monaten kaum geregnet. Zumeist Kinder spielten am und im Wasser. Die Brücken am Fluss sind meistens aus Holz und wunderschön mit Blumen bepflanzt.
Nach meiner Ankunft führte mich ein langer Spaziergang entlang des Dunajec. Der Uferweg führt direkt hinein in den Pieniński Nationalpark, der sich sowohl auf polnischer als auch auf slowakischer Seite erstreckt. Ich lief in den Abend hinein und war fasziniert von der Flusslandschaft und dem wechselnden Licht! Schon in diesem Moment war ich überzeugt, mit Szczawnica genau die richtige Wahl getroffen zu haben!
Auf Wanderschaft in Südpolen
Mein 1. Ziel war der Berg Sokolica in ca. 750 m Höhe. Ich hatte von den aufregenden, wunderschönen Aussichten gelesen, die mich dort oben erwarten würden!
Zunächst fuhr ich mit einem kleinen Bus nach Krościenko nad Dunajecem. Der Bus hält auf einem kleinen Marktplatz und von dort aus ist der Weg zum Berg gut ausgeschildert. Überhaupt kann man sich im Nationalpark sehr gut zurechtfinden. Für mich nicht ganz unwichtig, da ich ohne Begleitung unterwegs war und nicht wirklich viele Erfahrungen mit Bergwanderungen habe. Mir gefiel, dass ich mich allein gut bewegen konnte, aber praktisch immer wieder auf andere Wanderer und Naturliebhaber traf, auf deren Unterstützung und Hilfe ich ggf. hätte zurückgreifen können…
Der Weg zu diesem Gipfel ist auch für weniger erfahrene Wanderer gut zu schaffen. Wenn man Krościenko verlassen hat, läuft man durch den Wald. Was also auch bei den recht hohen Temperaturen in diesem Sommer gut zu schaffen war, weil man so immer wieder schattige Abschnitte passiert.
Atemberaubenden Ausblicke auf die Schleifen des Dunajec
Am Ziel angelangt, bezahlt man einen kleinen Obolus, um direkt zum Gipfel zu gelangen. Aufgrund der Absturzgefahr ist auf dem Gipfel ein Geländer angebracht. Das Geld wird also gut und sinnvoll investiert! Das gibt Sicherheit, wenn man dort verweilt, um die atemberaubenden Ausblicke auf die Schleifen des Dunajec, Krościenko und verschiedene Hügel in der Ferne zu genießen, geschlossene Waldgebiete und die Kalksteinfelsen entlang des Flusses. Bei gutem Wetter kann man sogar die Tatra sehen. Der erste Aufstieg hatte sich also schon gelohnt!
Weiter ging es zum Berg Trzy Korony in 980 m Höhe. Der Tag bot mir noch ausreichend Zeit, auch diesen Gipfel in Angriff zu nehmen. Der Weg war gut ausgeschildert, für mich allerdings etwas herausfordernder als der Weg zum Sokolica. Gut, dass jeder sein Tempo finden kann… Am Gipfel angekommen, reiht man sich ohnehin ein in die Schlange von Wartenden, um auf sicheren Wegen zur kleinen Aussichtsplattform zu gelangen. Gut zum Luftholen und für Glücksgefühle! Denn schon, bevor man die Plattform erreicht, erwarten einen wunderschöne Ausblicke! Und von oben erst!!
Die Sicht von dort in die fantastische Landschaft ist jede Anstrengung dieses Tages wert gewesen! Am späten Nachmittag kam ich erschöpft, aber glücklich zurück ins Hotel!!