Heute gedenken wir den rund 300.000 Opfern, die zwischen dem 01. August und dem 02. Oktober 1944 ihr Leben für die Freiheit geopfert haben. Genau vor 77 Jahren kam es in der polnischen Hauptstadt zum Warschauer Aufstand. Was als Befreiungsschlag gegen die deutsche Besatzung und den nationalsozialistischen Terror begann endete in einem blutigen Vergeltungsakt Hitlers, der die gesamte Stadt niederbrennen ließ und Massenmorde an der Zivilbevölkerung verrichten ließ. Nur 40 Gebäude der Millionenmetropole überlebten den Aufstand. Die Bevölkerung wurde von 1,3 Millionen Bewohnern 1943 zu knapp 2000 Menschen im Herbst 1944 dezimiert. Angesichts dieses bis dahin einzigartigen Ausmaßes der menschlichen Zerstörung grenzt es an ein Wunder, dass Warschau heute die lebendige und moderne Metropole ist, zu der sie in den letzten Jahrzehnten wurde. Der Warschauer Aufstand ist ein kollektives Trauma in der polnischen Geschichte, dennoch ist er den meisten Menschen in Deutschland nicht bekannt. 

Steckbrief zur Deutschen Besatzung Polens

Opfer: Insgesamt kamen zwischen fünf und sechs Millionen polnische Staatsbürger/-innen (15-17 Prozent der gesamten Bevölkerung) durch Krieg, Terror und Völkermord, verübt durch die Deutschen Truppen, ums Leben.

Warschau: Lange Zeit galt Warschau als eine der schönsten Städte der Welt und wurde „Paris des Ostens“ genannt. Die deutschen Besatzer ließen die Stadt nach dem Aufstand 1944 planmäßig von Brand- und Sprengtrupps zerstören. Am Ende waren 90 Prozent der Gebäude zerstört.

Armia Krajowa (AK): Die Armia Krajowa, die „Polnische Heimatarmee“, gilt als größte Widerstandsbewegung in den von den Deutschen im Zweiten Weltkrieg besetzten Gebieten. Die Mitglieder verübten Partisanenangriffe und Sabotage-Akte. Viele ihrer Mitglieder gerieten nach Kriegsende in sowjetische Kriegsgefangenschaft oder gingen in den antikommunistischen Untergrund.

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung

Anmerkung: Der Warschauer Aufstand von 1944 ist nicht zu verwechseln mit dem Warschauer Ghetto Aufstand, der sich ein Jahr zuvor ereignete.